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                                                                                                               Aktualisiert 28.09.2010
 

Paris statt Fussball (9.Juli -11.Juli 2010) 

Städtereisen mit der kleinen Schwester, - endlich haben wir uns für Paris entschieden. Irgendwo muss man ja anfangen und die Reise mit dem Zug in 3.5 Stunden von Basel direkt in die Innenstadt einer europäischen Hauptstadt hat schon was. Schön, dass der Zug nach Zürich auch in Basel hält, so dass die "Kleine" dort direkt zusteigen kann, - doof nur, dass die Fahrt von Zürich nach Basel über 1.5 Stunden braucht. Um den langen Aufenthalt in Basel bin ich dann doch froh, als dann ihr Zug Verspätung hat und der badische Bahnhof ist nun mal weit weg vom schweizerischen Pendant. Der TGV setzt sich schon wieder in Bewegung, da sehe ich sie, -gut sieht sie aus…das freut mich, schlussendlich stammen wir aus dem gleichen Genpool.  

TGV fahren ist cool, aber auch voll, der Zug füllt sich bis zum letzten Platz. Wir müssen schlussendlich das Abteil aufmischen, als wir von einem älteren Herrn vertrieben werden, der auf seinen Fensterplatz mit Sitzplatzresevierung pocht, woraufhin wir ein Mutter-Tochter Gespann mit der gleichen Begründung vertreiben, welche dann ein junges Paar…..Domino Effekt eben…

 In Paris Metro suchen, schlussendlich fahren nur Touris Taxi. Im Quartier Latin dann Hotel suchen. Stadtpläne sind ja manchmal schon wirklich verhext und hier wünschte ich mir schon einen netten Taxifahrer der einem direkt vor die Hoteltüre fährt. Das Hotel ist einfach aber sauber und nett. Zu Fuss noch der Seine entlang, an der an diesem schönen Sommerabend tausende von mehrheitlich jungen Leute sitzen, diskutieren, trinken, Musik machen, - eine wirklich schöne, friedliche Abendstimmung.

 Am Freitagmorgen Eiffelturm, - wir wählen die Variante per pedes für Sportliche, die aber den Vorteil einer  sehr kurzen Warteschlange hat. Danach Seine-Rundfahrt mit Mittagessen, Ausblick ist toll, Boot ist noch toller, Mittagessen ist exquisit und wird den Franzosen als Feinschmecker voll gerecht. Ein Flasche Weiss- und Rotwein dazu machen uns beide am frühen Nachmittag schon wirklich sehr, sehr albern. Danach gehen wir shoppen, ein Ausflug ins Lafayette. Dank der kompetenten schwesterlichen Beratung komme ich noch zum Pariser Chick im asymetrischen Kleid. Bei einem Salat (sonst passt das neue Kleid ja nie) den Abend im Quartier Latin ausklingen lassen.

 Für den nächsten Tag kaufen wir Tickets für den Touri-Bus der mit einem dichten Netz die Stadt überzieht.

Erstes Ziel Louvre, Mona Lisa gucken, entgegen unser Erwartung sind da nur wenig Leute, - also kein Problem, bis auf den Umstand dass der Louvre einfach riesig ist. Auf dem Rückweg nehmen wir zumindest visuell noch ein paar italienische Grossformate mit, Napoleons Krönung, Raub der Sabinerinnen (muss ja) und andere Werke die wohl schwerlich daheim über den Kamin passen würden. Die beste Schwester von allen beweist einen guten Blick für Details.  Rodin Museum und den Invalidendom muss noch wegen des Museumspass sein, - dann ist aber genug Kultur für heute. Danach ist Montmartre, das "ehemalige" Künstlerviertel mit Europa-Park Charme und dem schönsten Blick über Paris. Natürlich ein Abstecher in das Sacré Coeur.

Für den Abend haben wir Tickets fürs Lido, - wir nutzen die Chance noch etwas auf der Champs Elysees zu gehen. Bereits stehen überall Stühle und Absperrungen für den Nationalfeiertag am 14.Juli. Im Lido heisst es wieder mal anstehen. Wir vertreiben uns die Zeit mit einer tiefgründigen Analyse aller "Mitsteher" und den Versuchen Einzelner die Warteschlange zu umgehen. Klappt manchmal, - wir finden aber nicht heraus, was es schliesslich ausmacht, den direkten Eingang benutzen zu dürfen. Die Aufführung startet mit einer Big Band und etwas nettem Chill-Jazz, dann wird der Tanz eröffnet. Das finde ich langweilig, so ein Seniorentanztee war nicht gerade dass was ich mir unter dem weltberühmten Lido vorgestellt habe. Doch nach dem Essen lichtet sich der Vorhang, ein Attraktion jagt die nächste Zauberer, Akrobaten, Eisläufer, die berühmten Lido Tänzerinnen mit opulenten Kostümen, die immer wieder mal die perfekt geformten Pariser Brüste gekonnt in Szene setzen, - ein zumindest ein Augenschmaus nachdem das Essen eher durchschnittlich war. Unklar bleibt bis zum Schluss ob eine oder zwei Flaschen Wein/Champagner zum Paket gehören, - mein lausiges Französisch lässt weitere Diskussionen nicht zu. Überhaupt, ich gebe mir die grösste Mühe meine paar Brocken Schulfranzösisch anzuwenden und erhalte immer auf Englisch Antwort,  - was soll mir das über meine Fremdsprachenkenntnisse sagen?

 Ulrike hat im Städteführer die Beschreibung der Pariser Katakomben gefunden, 2 km lange unterirdischen Gänge welche Gebeine beherbergen, - das will sie sehen. Wir stehen schon früh am Morgen an, -sonst wartet man hier länger als vor der Mona Lisa. Unten liegen die Überreste von  rund 6 Mio Menschen, deren Knochen bei der Aufhebung der umliegenden Friedhöfe im Weg waren. Hier hat man sie sauber sortiert und aufgestapelt. Den Jungs hat die Arbeit wohl aufs Gemüt geschlagen und so haben sie dann auch aus den Totenköpfen kleine Muster wie Herzchen und Kreuze in die Knochenbiege gelegt. Der Ausflug auf einen grösseren Trödelmarkt, den ich im Stadtführer am Stadtrand von Paris finde, ist eher ein Flopp, zuwenig originell, immer die gleichen billigen Shirts und Schuhe en masse importiert. Die Hitze ist gross, wir verlaufen uns und die gut Stimmung ist für den Moment futsch.

 Auf dem Rückweg noch im Pantheon im das Focault'sche Pendel neu angestossen. http://de.wikipedia.org/wiki/Foucaultsches_Pendel  Am Abend ein geniales Abendessen im Les Ombres auf der Dachterrasse mit Blick auf den Eiffelturm, - der sich dann später am Abend hellerleuchtend vor uns aufbaut. Das Ende unseres Essens fällt ausgerechnet mit der Niederlage der Holländer im Endspiel der WM zusammen, - wir befürchten von einer orangen Wut- oder einer spanischen Freudenwelle die das Public Viewing besucht hat mitgeschwemmt zu werden und verlassen den Ort etwas fluchtartig mit dem Taxi.  

 Am nächsten Morgen, noch ein abschliessender Stadtbummel, wir suchen die L'Orangerie finden sie aber nicht, ein bisschen Riesenrad, ein letzter Café, dann wieder mit dem TGV nach Hause. Wieder Hektik wegen Verspätung, aber auch das geht wie alles in den Ferien schlussendlich gut….Anschlusszug erwischt, wir  kommen pünktlich, erschöpft und voll Eindrücke nach Hause.

 Fazit

- 3 Tage Paris sind nicht genug um alle Highlights der Stadt zu entdecken, - ich würde mich bei einem nächsten Besuch noch stärker fokussieren, besonders schade dass wir das Museum d'Orsay nicht mehr sehen konnten.

  • Die Touribusfahrten lohnen sich nur wenn man ganz viel Zeit hat, ansonsten ist die Metro schneller. Wer soviel Programm wie wir hatte, steckt mit den Bussen häufig zulange im Verkehr fest.

  • Museumspass lohnt sich auch nur bei schlechtem Wetter

  • Gute, gute Schuhe sind ein Muss…

  • Erinnerungen an eine gemeinsame Kindheit können schon ganz schön verschieden aussehen.

  • Die "Kleine" ist grosse klasse

 Tipps:

 Alles gebucht über das SBB Reisebüro (Zug, Hotel, Schiff, Tickets, Metrocard etc.), das eine sehr gute Beratung geboten hat.