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                                                                                                               Aktualisiert 26.11.2011
 

 

Tauchen – Reiten – Tauchen – Reiten…… (Alicante 12.-19. November 2011)

Wir sind unentschlossen, - eigentlich waren Tauchferien geplant, aber die vergangenen Reitferien machten viel Spass und im Moment ist ja in Ägypten nicht gerade eine Bombenstimmung. Also: Seepferden reiten oder vom Pferd abtauchen (gelingt uns wie wir später sehen recht gut) - wir gehen reiten, aber wohin im November? Einer der wenigen Trails,  die im November in Europa durchgeführt wird,  ist der Guardamar-Trail an der Costa Blanca.

Nach einem Zwischenstopp in Palma geht es weiter nach Alicante, - dort warten wir geduldig auf unser Gepäck, welches aber nicht kommt. Auch alle anderen Reisenden aus der Schweiz warten vergebens. Also nach dem Lost&Found Schalter suchen, der natürlich nicht besetzt ist, - komme gleich zurück -.  Dem ist natürlich nicht so und wir suchen nach einem anderen Schalter, - dabei stolpern wir eher zufällig über ein Gepäckband in der Nebenhalle, auf der unsere paar Koffer einsam ihre Runden drehen. Dort wird  Non-EU Gepäck separiert ohne das allerdings auf der Anzeige auszuweisen. Sehr witzig, liebe Spanier, - ist das eure Art uns mitzuteilen, was ihr davon haltet dass wir uns nicht am Euro-Debakel beteiligen?  Nun denn, sehr gelacht! Nach rund 30 minütiger Autofahrt erwartet uns eine grosse, etwas in die Jahre gekommene Ranch, mit über 40 Pferden an schöner Lage. Einige sehr schöne Andalusier Hengste und  einige hübsche Stuten strecken uns neugierig ihre Köpfe entgegen. Es gibt auch einige sehr kranke Tiere, vor allem die Huf-Rehe ist verbreitet und die schönen Tiere humpeln z.T.erbarmungswürdig umher, werden aber liebevoll umsorgt. Ausserdem gibt es eine grosse Voliere, Leguane, ein kleiner Kaiman, Schildkröten, kleinere und grössere Minischweine, Hühner, eine grössere Anzahl Hunde, Ziegen, Schafe und ein Mufflon. Also ganz schön was los. Dafür sind wir neben dem 71jährigen, sympathischen, pragmatischen  Jürgen die einzigen Gäste. Der Trail führt in einer grossen Runde rund 200 km rund um das Anwesen und kehren am Abend jeweils nach dem Reiten auf den Hof zurück, während die Pferde an verschiedenen Orten bleiben. Das klappt ganz gut und hat den Vorteil, dass man jeden Tag in den Trail einsteigen kann und sein Equipment nicht packen muss. Gabi die Besitzerin führt uns rund 4-5stündigen Ritten  jeden Tag durch schöne abwechslungsreiche Landschaften, trockene Flussbeete, Olivenhaine, Berghänge. Viel Landschaft, wenig Strasse. Die Pferde sind freundlich, allerdings zum Teil noch recht neu und unerfahren  bzw. schon etwas in die Jahre gekommen und dementsprechend „selbstbestimmt“. Der 25jährige Rex von Peter stolpert  viel und fällt prompt  am ersten Tag im vollen Galopp auf die Nase, - Jürgen mit wenig Abstand legt sich mit seinem Wallach gleich mal dazu. Das gibt eine üble Schichtung von Mensch und Tier. Aber die vier Jungs sind schnell wieder auf den Beinen und trotz des spektakulären Sturzes hat sich niemand etwas getan. Auch am Folgetag steigt Peter nochmals unfreiwillig ab, dieses Mal allerdings erst nach dem Galopp. Bodenproben nehmen nennt das Gabi.  Mit dem Abschied von Jürgen tauschen auch wir Pferde, Peter kriegt den Trail-Profi „Corticera“, auch ich darf umsteigen. Am nächsten Tag, ziehe ich bei einer Auseinandersetzung mit meiner kleinen Stute Ira den kürzeren, - wenn es um Johannisbrot geht, lässt sie sich nicht dreinreden. Mein Versuch  die Oberhand zu gewinnen führt auch zu einem „unconventional  dismount“ über einen kleinen Abhang. Ich lande ziemlich unsanft auf dem Rücken, was mir eine heftige Prellung an Hüfte, Rippen und am Oberarm einbringt.  Peter muss mir nun die treue zuverlässige „Corticera“ abtreten, - sie wartet geduldig, bis ich mich mit Hilfe von diversen Aufstiegshilfen hochziehen kann, - meine Rippenprellung lässt keine eleganten Aufstiege zu. Er kriegt nun die kleine ganz neu in Dienst gestellte Stute „Conchetta“, die sich noch über jede Plastiktüte aufregen kann und von denen gibt es reichlich. Die nächsten Tage verschlechtert sich das Wetter, die Ritte werden kürzer und fallen schlussendlich ganz aus, weil ich doch noch ziemlich lädiert bin und der Regen die Piste rutschig macht. Eine Kombination die lange Tage verursacht. Um den Hof gibt es nicht viel Abwechslung, - die Saison ist vorbei und die Dörfer wirken verlassen und etwas trostlos. Abends trudelt auch mal noch der ein oder andere deutsche Auswanderer zum Abendessen ein, - alle haben gemeinsam, dass sie viel und gerne über ihre glückliches Leben hier reden ohne dass man das wirklich glaubt. Viel mehr wirkt hier vieles wie ein vergangenes El Dorado,- viele goldene Träume scheinen hier zu scheitern. Vielleicht empfinde ich das angesichts des trüben Wetters nur so, - aber zur Flucht vor einer leichten Novemberdepression eignet sich die Ecke wirklich nicht. Nach einer Woche fahre wir wir wieder ab, -  einige sehr schöne Erinnerungen, einige etwas eigenartige Begegnungen und einige blauen Flecken im Gepäck.

Me gusta:

Gabi führte uns sehr gut und kompetent,  ist sympathisch und blieb auch in hektischen Situationen gelassen, pragmatisch, humorvoll und immer auch hilfsbereit.

Die Landschaft ist toll und abwechslungsreich, die Wege bieten für alle Gangarten etwas, wenig Strasse, viel querfeldein.

Schöne Pferde und die Möglichkeit zum Tausch.

Die Möglichkeit in den Trail jeden Tag einzusteigen ist flexibel, die Rückkehr ins gleiche Zimmer macht Kofferpacken unnötig (ausser wenn wie bei uns die Türklinke abbricht und wir über das Vordach in ein Nachbarzimmer umziehen mussten).

No me gusta:

Ohne andere Gäste ist man etwas stark auf die herumzickenden Praktikantinnen und den erwähnten Auswanderer zurückgeworfen. Wenn dann noch das Reitprogramm ausfällt werden die Tage und vor allem die Abende schon etwas gar trostlos.    

Es liegt viel Müll, Scherben, Draht auf den Wegen, - da lohnt der Blick zum Boden.

Kurzer Clip von Peterle, dem kleinen Schwein.....                           

Gebucht bei bei Pferd+Reiter.