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TST - Klettern |
Aktualisiert 24.10.2007 |
Brüggler GL (Schwändital -
Matt)
06. Oktober2007: Route Knorrli
Der
Wetterbericht hat recht gutes Wetter angesagt. Obernebelgrenze
1300m. Also nutzen wir diesen Tag für den Abschluss der Outdoor
Saison und machen uns nochmals auf zum Brüggler. An der
Sylvesterroute/Weihnachtsroute warten schon etwa 6 Klettere deshalb
entscheiden wir uns für die Route Knorrli etwas weiter rechts davon.
Gemäss Plaisir Ost ein 4c, mittelprächtig abgesichert, 50m
Einfachseil, 4 Stände, Abstieg über den Grat via Gipfelkreuz....
Ich wage mich dann an die erste Seillänge im
Vorstieg. Für meine Verhältnisse nicht gerade viele Sicherungshaken,
die eigenen Keile und Schlingen braucht's schon, teilweise nur 4 feste
Bohrhaken auf 40m. Ich überlasse dann das Feld der jüngeren
Generation, Marco macht die restlichen Vorstiege.
Auch er braucht doch einige zusätzliche Sicherungselemente und von
Stand zu Stand ist auch unser 70 m Einfachseil für ein evtl.
Abseilen zu kurz (teilweise bis 10m über die Hälfte drüber).
Wir brauchen dann doch auch gute 2.5 Stunden
für die 150 Meter. Oben angelangt dann wieder die grosse
Überraschung, wie wohl der Weg zum Gipfel aussieht (und so ohne
Seilsicherung zieht's mir dann schon mal den Magen zusammen, wenn's
auf beiden Seiten 100 m runtergeht). Es sieht nach kurzem
Rekognoszieren ziemlich prekär aus: kein erkennbarer Weg zum Gipfel.
Und ein Blick in unseren Kletterführer verrät uns dann, was der
Buchstabe 'M' neben der Route bedeutet: ' Anspruchsvolle
Abseilroute, man muss die Abseiltechnik beherrschen'. Damit haben
wir nicht gerechnet auf der Skizze zeigte der Weg klar via Gipfel
zurück zum Ausgangspunkt. Wir sehen den Abseilpunkt mit einer
Schlinge um einen Baum und seilen uns 30m auf der hinteren Seite ab.
Nur hier sieht's auch nicht besser aus: Der Nebel zieht hoch ein
schmaler rutschiger Weg mit roter Markierung (was bedeutet wohl eine rote
Markierung?) links eine rutschige Felswand, rechts 100m runter und
keine vernünftige Sicherungsmöglichkeit. Marco denkt schon daran die
REGA aufzubieten, aber dann fassen wir uns ein Herz, krallen uns ins spärlich vorhandene Gras und tasten uns wie über ein Kampfbahn
vorsichtig vor. Die ersten 50 bis 100m sind kriminell, die
restlichen 200m mit Büschen und kleinen Bäumchen bewachsen bieten
wieder mehr halt. Wir sind erleichtert als wir das Gipfelkreuz
erreichen.
Fazit: Für mich keine Option mehr, im Führer
schlecht beschrieben wie schwierig sich der Aufstieg zum Gipfel
gestaltet, der ausserdem noch sehr schlecht markiert ist. Und in der
Regel gehen ja nicht die Profis die 4er Routen an, sondern eher
Kletterer mit beschränkter Fähigkeit und Erfahrung. Also Leute
seid vorsichtig auf dieser Route.
15. Juli 2007: Sylvesterrroute
Der Wetterbericht ist hervorragend, deshalb
starten Marco und ich um 05.00 Uhr früh in Greifensee. Mit dem Auto
ca. eineinhalb Stunden via Näfels hoch ins Schwändital nach
Matt bis zum Campingplatz auf 1200 Metern Höhe. Dort Gebühr bezahlen
und eine gute Stunde bis zum Einstieg hoch marschieren. Wir
entscheiden uns für die Sylvesterroute. Für Anfänger wie mich reicht
der Schwierigkeitsgrad 4a - c vollständig. Der Schrattenkalkfels ist
von guter Qualität, die Routen sind schön eingerichtet (auch wenn
zwischendurch mal ein eigener Keil oder Freund hilft) 'Friends' sind
Stahlschlingen mit einer mechanisch zu betätigenden
Spreizvorrichtung, die man in Spalten einhaken kann.
Das 60 Meter Seil von Marco brauchen wir bis zum letzten Zentimeter, insbesondere beim einen Stand den Marco überstiegen hat. Die Wand ist
knapp 150 m hoch. Nach ca. 3.5 Stunden und 6 Seillängen erreichen wir
den Gipfelgrat gegen 12.00 Uhr und geniessen den Ausblick Richtung
Zürichsee - Greifensee - Pfäffikersee, auf der anderen Seite
der Wäggitalersee und gut Sichtbar auch die beiden Mythen.
Auf dem Gipfel löst sich dann noch der
Stein auf dem ich sitze und ich kippe nach hinten raus - links
und rechts geht's ziemlich senkrecht runter! Aber wir sind am Haken
eingehängt und safe. Fast furchteinflössender als die Kletterei in
der Wand ist der kurze Weg über den schmalen Grat zum Brüggler
Gipfelkreuz auf 1777 Metern. Dort Eintrag im Gipfelbuch und
nochmals kurze Rast vor dem einstündigen Abstieg zurück zum
Parkplatz. Am Abend spürt man dann doch einige Knochen, Knie und
Muskeln.....
--> Bilder -
Film
(vom 15.Juli, Sylvesterroute) Karte
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