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Wandern - Klettern - Skitouren |
Aktualisiert 31.08.2014 |
30. - 31. August 2014 FOTOGALERIE
Knopperss(tra)patzen die 12.
Zur diesjährigen Wanderung findet sich die
Glückszahl des Chefs, 13 Wanderspatzen trotz durchwachsener
Wetterprognosen in Glarnerland ein
Schon die Fahrt mit dem Bus ab Schwanden nach
Kies (Chies) ein Erlebnis, steil windet sich das Strässchen genau
einen Bus breit. So stellt schon das Überholmanöver eines
Mountainbikers die erste Herausforderung dar. Bereits in der
Bergbahn erhalten wir dann die jährliche in zwei Haselnusswaffeln
gebackene Liebesbezeugung des Chefs, die uns den Namen gab. Bei
aller Liebe sind manche offensichtlich froh, dass es noch Kinder in
der kleinen Gondel hat, die sie am Glück teilhaben lassen.
Im in die Jahre gekommenen Berggasthaus
Mettmenalp dann zuerst Zimmerbezug, wild rennen die Spatzen
durcheinander - wer bekommt welche Suite. Glücklicherweise hat der
Chef bereits im Vorfeld die sehr übersichtliche Speisekarte zur
Vorauswahl zugestellt - zwei Entscheidungen hätten da doch zu viel
Koordination abverlangt. Nach einer kurzen Erfrischung geht es los,
- vier Stunden hat der Chef angekündigt. Ziemlich schnell geht es
stotzig bergauf, die wildromantische Schönheit der Landschaft durch
den Nebel auf ein verträgliches Mass dosiert. Wildtierbeobachtung
heisst die Aufgabe, doch die Spatzen sind sich selbst genug, ein
Jahr an Erlebnissen gibt es aufzuarbeiten, wer war wo in den Ferien,
was machen die Kinder und welche Gebrechen sind im Lauf des Jahres
aufgetreten. Bei dem Geschnatter (Knoppersenten?) scheint es
unwahrscheinlich dass sich viel Getier sehen lässt, daher nehmen wir
vorerst mit einer Kröte, die wegen der Kälte wohl nicht schnell
weghüpfen kann als erstes Wildtier vorlieb. Doch wenig später, ein
Fuchs, der uns ungeniert und neugierig betrachtet, - er weiss, dass
ihm in diesem ältesten Schweizer Naturschutzgebiet, auch bei einer
Horde Wanderer nichts passieren wird. Der Weg zur Leglerhütte zieht
sich, - nach rund 4 Stunden sind wir erst dort. Die Hütte selbst
modern in die steinige Landschaft an einem kleinen See gebaut, macht
Lust auf Bleiben, aber wir müssen ja noch zurück. Also einen
Spatzentrunk und weiter geht es steil nach unten, die Höhenmeter
zwingen einige in die Knie…. Der charakterbildende Gegenanstieg
bringt dann so manches Gespräch zum Verstummen. Erst recht als wir
durch den Nebel eine neugierige Gemse entdecken, bzw. sie uns, sie
steht oben auf dem Fels, auch sie neugierig wer da durch die
schlammigen Wege matscht, - viele Wanderer ausser uns hat sie heute
wohl nicht gesehen. Auf dem Rückweg, werden noch ein paar Falken,
ein Salamander und ein paar Geissen und etliche Kühe der
Wildtierstatistik hinzugefügt. Mit dem morgigen Muskelkater, also
die big Seven der Berge.
Zurück im Berggasthaus, wer geht zuerst
duschen, wobei wir lernen, dass in dieser Gegend „in Glarus es
rechts Böckli au stinke darf“. Daher also der Ziger…
Der Abend kurzweilig wie immer, die Gespräche
unterwegs werden wieder aufgenommen, das Essen währschaft, die
Herrenwitze von Charly Wagner, das besondere Bonmot.
Am nächsten Tag dann Verabschiedung einiger
Spatzen, welche die Tour nun auf einen Tag aus guten Gründen
verkürzt haben. Im Nebel stapfen wir los, der Chef hat uns
mitgeteilt, dass er aus sicherer Quelle weiss, dass es genau um
13.00 Uhr regnen wird, das treibt uns die rund 700 Hm rasch hoch.
Auf dem 800 Hm langen Abstieg zeigen sich weitere
Verschleisserscheinungen, denen nun mit brachialen Methoden
begegnet wird - ein Gemisch von Murmeltier-/Gemsen-und Dachsfett
soll für Linderung sorgen… kein Wunder zeigen sich die
entsprechenden Vertreter nur sehr zögerlich, weit weg im Nebel. Wir
sind alle froh, als wir die Bergstation Elm – Ampächli erreichen,
hier warten Gondeln. Doch ein letztes Mal juckt es dann doch noch, -
ein Teil wählt die Variante mit Karts, ein Riesenspass, in den
tiefen Schalensitzen die übrigen Höhenmeter über holprige Kieswege
zu düsen, hier werden Gefechte ausgetragen, die an die jüngeren
Erlebnisse im Formel 1 erinnern, von wegen Stallorder, - hier gilt
es den nächstjährigen Startplatz in der Wanderformation zu
erkämpfen.
Rückfahrt von Elm, im überfüllten Bus versucht
eine etwas überforderte deutsche Mitarbeiterin des Ostwind
Tarifverbunds Freiwillige zu einer Fahrgastbefragung zu überreden,
das ist nach einem so einsamen Wochenende in einer wunderschönen
Gegend dann schon irgendwie surreal. Wir nehmen den Zug um 14.33 und
siehe da….es fängt an zu regnen, der Chef hatte wohl wie immer
recht, aber immer noch Winterzeit…
Auch die diesjährige Wanderung war wunderschön,
lustig, matschig, ereignisreich, kurzweilig und mindestens so
schlüpfrig wie die Herrenwitze von Charly Wagner. Lieber Chef der
knusprigen Waffeln und der vitamingefüllten Gummis, Herr der süssen
Plombenzieher und der familienzusammenführenden Karamelschalen…….MERCI!
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